Ziellinie Abflug

Es war niemals Ziel gewesen, meine Mutter mit auf die Reise zu nehmen, doch ihr desolater Zustand bei einem „Pflichtbesuch“ meinerseits, in der Neu- und Anbauwohnung meiner Schwester bei Bonn, tat mir so von Herzen weh, das es von der Energie aus überhaupt nicht anders ging. Sie war inkontinent und wir machten daraus die „Interkontinentale“.
Raus aus den Windeln, rein ins Vergnügen!
Mitgenommen ist wie bekommen
Alte Menschen sind in der Regel nutzlos. Ihr Erbe ist es nicht.
Meine Mutter sass, von Kopf bis Fuss blutig zerkratzt, auf einem Stuhl in ihrer schneeweißen Anlieger-Neubauwohnung, ohne dass es eine Tür zur Familienwohnung im Vorderhaus, also Direktanschluss zur Familie gab. So war meine, in vielen Bereichen durchaus noch selbstständige, Mutter weitgehend abgeschnitten vom sozialen Leben der Familie. Sie saß am Tisch, zwischen den seit Monaten ungeöffneten Kartons, die ihr meine, ebenfalls im Schuldienst voll beschäftigte, Schwester und Pflegeberechtigte ins Zimmer gestellt hatte. Meine Mutter war das gefundene Fressen für einen Hausneubau. Ingrid Karin Laumann (so ihr Name), buckelte ein Leben lang für ihr Haus und stand dafür jeden Tag um 6 Uhr auf, um die Kredite bei der Bank zu tilgen und aus Menschen im Schuldienst etwas Vernünftiges zu machen. Parallel zur Bank riss sie sich auch für uns drei Kinder ein Leben lang den Arsch auf, damit aus uns einmal etwas Gutes werden würde. Meine Mutter hat quasi ein Leben lang für die Bank und ihre Kinder gelebt und gearbeitet, aber kaum für sich. Dieses Haus und Lebenswerk wurde verkauft, sobald sie Fürsorge brauchte und meine Mutter in einer Anliegerwohnung absetzt, welche erneut durch eine Bank finanziert wird.
Das neue Haus, völlig behämmert, zwischen anderen Häusern eingequetscht, war so teuer, klein und hässlich, dass das ganze Leben meiner Mutter mitsamt ihrer Energie in nur 5 Minuten erneut in eine Bank geschaufelt wurde, um dieses zu finanzieren. Das Leben meiner Mutter gehörte quasi einer Bank und das Leben meiner Schwester ebenfalls, die schon vor Einzug, wegen eines 10cm unkorrekten Grenzverlaufes mit dem nur 500 cm entfernten Nachbarhaus, juristisch in den Krieg zog. Ein schweres Tor sollte vom inneren Gemütszustand der Häuslebauer zeugen. In diesem Neu- und Rohbau fand ich Ingrid fast verhungert und von Fuß bis Kopf, vorne und hinten, blutig gekratzt. Ohne irgendwelche sozialen Kontakte. Ein depressives Knochengerüst. Meine Mutter hatte eine gute Rente von 2.600,00 €, doch ihr Konto war leer, als wir zusammen abgingen. In ihrem Medikamentenkoffer, auf dem Medikamentenplan, standen 14 Medikamente, für zahlreiche Krankheiten, die meine Mutter gar nicht mehr hatte. Diese Drogen wurden ihr 2x täglich für viel Geld von der Caritas vorbeigebracht und durch eine Pflegerin verabreicht. Das fand ich einfach krass, denn meine Schwester schien nicht einmal in der Lage zu sein, meiner Mutter Medikamente zu verabreichen, obwohl sie doch selbst im gleichen Haus lebte.
Obwohl ich meine Schwester seit 20 Jahren nicht gesehen hatte, reduzierten sich unsere Begegnungen bei Besuchen maximal auf Klingel und Türschwelle, so schlecht war ihr Gewissen, doch ich hatte bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht begriffen warum. Natürlich bin ich kein Pädagoge und zog für mich die Straße vor, als diese Welt der „Besseren, mit ihren Alarmanlagen und Schutzwällen um ihr Haus“. Ich bin das Extrem, der Siddharta, der Suchende, der schlechte Umgang, das faule Blatt am Stammbaum, der Spinner, ein Egoist auf Drogen. Ihre Kinder wurden von mir fern gehalten.
Sie wollte unbedingt ein Leben mit den Besseren, am liebsten einen Bauplatz direkt neben dem Haus des Bundespräsidenten, sauber mit der High Society, zu der sie als Pädagogin nun wirklich nicht gehörte, sonst hätte sie sich nicht derart an meiner Mutter vergangen.
Für meine Schwester, wie auch für meine Mutter, die ich im Laufe unseres Lebens gar nicht mehr als Mutter sah, sondern vielmehr als Freundin, Mensch, oder Ansprechpartner, für die sind Ärzte und Akademiker so etwas wie gebildete intellektuelle Glücksbringer, heilige Instanzen, Leitbilder, bessere Menschen. Beide liebten Medikamente über alles, hassten Drogen, doch fraßen selbst der Pharmazie aus der Hand. Ärzte, Therapeuten und Therapien gehören zu ihrem Leben, wie bei anderen Familien einmal die Woche „der Teller Spaghetti “. Medikamente waren keine Drogen, sondern notwendig, sie helfen gegen das Leid.
Ich selbst bin kein Feind der Schulmedizin und ziehe auch vor der Wissenschaft meinen Hut. Jedoch höre ich vorrangig auf mich und ergänze mich mit der Schulmedizin. Deshalb mache ich genau an dieser Stelle Werbung in eigener Sache, appeliere an die diejenigen, die es mit dem Lesen bis hierhin geschafft haben. Guckt unbedingt einmal in unserem BlogShop vorbei. Da lauern coole für Frauen und Männer. Nascht an unseren „Cordys Best“ Kräuterpastillen!

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Meine Tante sagte immer, „der Mensch ist eine Apotheke auf zwei Beinen. Alles, was du brauchst, ist in Dir, du musst nur wissen wo!“
Ich kam frisch aus Berlin, auf dem Weg nach Varna (Bulgarien) bei Ingrid in Bonn, ins besagte Hinterhaus geschneit. Wir schliefen zusammen mit ihr in einem Bett, weil es kein anderes gab und auch keinen Platz.
Am Morgen erwachten wir durch lautes Hundegebell aus dem Vorderhaus. Meine Schwester hatte sich zusätzlich zu ihren Kindern einen Hund geholt, der ständig bellte vor Einsamkeit, während alle in der Schule waren.
Wir konnten nicht mehr schlafen und ich befürchtete, dass die ungeliebte Nachbarschaft das Ordnungsamt anrufen könnte. So laut war konnte man es durch die Wand hören, die es zwischen uns und dem Hund gab.
Ich fand es bemerkenswert, dass es zu den Räumen zum Vorderhaus, also zur Familie, keine Tür gab und noch bemerkenswerter fand ich, dass der Hund, wie auch meine Mutter, jeden Tag alleine war, jeder allein in seiner neuen, einsamen Welt.
Ich liebe Hunde und fragte mich, warum sie die zwei nicht einfach zusammenbrachten, statt liebe Seelen einzeln wegzusperren und vereinsamen zu lassen.
Dieses laute und über Stunden anhaltende Gebelle war der Anfang unserer Reisen und unserer gemeinsamen Zeit. Der Hund war schließlich der Schlüssel und Aufruf zum Abflug.
Die Tour Demenz wurde herbeigebellt.
Die Idee war geboren, meine Mutter und ich fliegen ab, egal wohin! Statt im Altersheim, setzen wir sie bei mir auf dem Beifahrersitz ab. Ich besprach das kurz mit Liliana, meinem Köter und sie willigte ein ohne zu knurren.
Nur weg und raus aus diesem ,,Ytong-rigips-karton-platten-loch und dem ewigen Lockdown. Raus aus diesem „warten auf den Tod“. Ingrid war knüppeldünn, trank und aß kaum noch, verabschiedete sich bereits mental aus dem Leben, und nun kam ich. Ich fragte, ob sie Lust hätte auf ’n Abflug, zu mir nach Bulgarien, auf Sonne ☀️ Strand und schwarzes Meer. Meine Mutter, dem Hausarzt und ewigen Helden der Schulmedizin unterlegen, bat um Auskunft, ob das denn richtig sei.
Ich denke, viele alte Menschen lieben Ärzte, weil sie dadurch Aufmerksam erfahren, einmal kurz beachtet werden und sich im Mittelpunkt der Welt befinden. So liebte Ingrid jeden, der ihr von der Caritas den Arsch wischte oder sie duschte, erzählte jedem die komplette Lebensgeschichte, dabei konnte sie das alles noch selbst. Aber so hatte sie sozialen Kontakt und bekam 2x 15 Minuten am Tag Aufmerksamkeit. Endlich war jemand da. Die Caritas- und Arztbesuche waren das Highlight überhaupt. Meine Mutter war bereits eine Woche zuvor beim Arzt gewesen, doch ich versprach ihr, noch einmal mit ihr zu gehen, damit er ihr grünes Licht gäbe für unseren Trip ans Schwarze Meer.
Der Arzt war völlig überzeugt von Sonne, Sand und Meer. Ich sprach ihn auf den kaputten Körper meiner Mutter an, ob es vielleicht an den zahlreichen Medikamenten liegen könnte, für Krankheiten, die sie überhaupt nicht mehr hatte. ,,PotzBlitz“ öffnete sich am PC die Datei und, als sei nichts gewesen, wurden auf einen Schlag 5 Medikamente ersatzlos gestrichen. Alle anderen Medikamente strich ich dann noch, dank Google und dank meiner Freunde, die ebenfalls Ärzte sind. Sie verabschiedete sich bei meiner Schwester, die ihr prompt mitteilte, dass sie nach dem Urlaub in ein Altersheim käme, und Ihr zur Strafe die heißgeliebten Enkelkinder von der Oma fernhielt. Nicht einmal zusammen in die Pizzaria durften sie mit der Oma, um eine Abschiedspizza zu essen.
Meine Mutter bekam direkt von ihrer Tochter Haus- bzw. in ihrer eigenen Wohnung Wohnverbot, obwohl meine Mutter und sie einen Deal gemacht hatten, dass sie in der von ihr finanzierten Anliegerwohnung bis zum Lebensende leben könne. Doch meine Schwester hatte meine Mutter bereits finanziell ausgeraubt. Sie hatte 4 Jahre lang weder die Rezepte im Wert von 10.000€, noch über 3 Jahre lang sämtliche Ärzte bei der Krankenkasse abgerechnet. Erst später wurde ich zufällig von der Krankenkasse gefragt, ob meine Mutter noch lebendig sei, denn sie hätten 3 Jahre gar nichts mehr von ihr gehört. Weder Belege für die Pflege, noch andere medizinische Versorgungen oder Leistungen wären bei der Versicherung, über all diese Jahre zur Abrechnung eingereicht worden, und meine Mutter sei doch Pflegeklasse zwei. Später recherchiert kam ich auf Horrorbeträge, die meine Mutter aus ihrer eigenen Tasche zahlte, obwohl sie ein Leben lang dafür privat in die Pflege-und Krankenkasse eingezahlt hatte. Meine Mutter bekam jeden Tag 13 Medikamente, die ihr über Jahre von der Caritas gebracht wurden, für Krankheiten die sie nicht hatte und hat diese dann auch noch aus ihrer eigenen Tasche bezahlt, weil meine Schwester sie nicht bei der Krankenkasse abgerechnet hatte. Ca. 9000 Tabletten und Stöße pro Jahr. Dazu hat ihre Tochter Mutters Vermögen, ein paar Hunderttausend Euro, auch noch mittels Schenkung unterschlagen.
Himmel hilf!
Als meine Mutter später davon hörte, kündigte meine Mutter ihr den Erbschaftsvertrag. Daraufhin drohte ihr meine Schwester mit dem Anwalt, obwohl meine Mutter da schon 84 Jahre alt war. Das Leben meiner Mutter wurde mit Füssen getreten und meine Schwester suchte auch noch die Schuld dafür bei der Mutter. Meine Mutter selbst sagte immer wieder, ihre Tochter sei nur auf ihr Geld scharf gewesen und habe deshalb ein extrem schlechtes Gewissen. Meine Mutter litt jeden Tag und war in diesem Alter hilflos, damit umzugehen. Jede Nacht sprach sie laut zu Gott, was sie denn falsch gemacht habe und betete. Himmel hilf war ihr Gnadengesuch, doch der Himmel half nicht. Sie konnte es nicht verstehen, warum ihre Kinder im Krieg gegeneinander waren und warum niemand eine Lösung finden wollte. Ingrid war sehr klar und bewusst, das ihre Tochter nur ihr Geld haben wollte, denn sie wurde sogar bei der Konfirmation ihres Enkels ausgeladen, weil es regnete und im Haus sowie im Zelt auf der Terrasse angeblich nicht mehr Platz gab. Ich habe Ingrid, diese verirrte Christen Seele, dann trotzdem noch dort hingefahren. Ihre Tochter bestrafte meine Mutter durch Isolation. Sie war überhaupt nicht in der Lage sich um sie zu kümmern, da sie trotz monatlich 2.600,00 Euro Rente nicht ihre Schuljob aussetzte. Sie wollte mehr. So blieb keine Zeit für Pflege und Liebe. Aber Geld 💸 unkontrolliert und kriminell ging sie damit um.
Zähneknirschend und wutentbrannt überreichte meine Schwester uns die Geldkarte der Mutter, deren Konto natürlich ebenfalls leer war, obwohl da eigentlich jeden Monat 2.600,00 Euro drauf gingen, plus Bausparverträge und Lebensversicherung etc..
Meine Schwester sah im Gegenzug, allerdings auch entsprechend abgefuckt aus. Ihr Gesicht war hässlich und voller tiefer Falten, ohne jegliche Lebensfreude. Ein Leben, farblos gefangen in der Matrix und schwarz-weiß. Die armen Kinder, die von so jemandem lernen müssen…

Mit dem Inkubitus am Arsch, fast verhungert und verdurstet, bestimmt auch wegen Vereinsamung und Frust und nicht nur, weil die Natur sagte, es sei Zeit, saß meine Mutter, dieses „Schreckgespenst“, neben meiner Hündin Lili auf dem Beifahrersitz. Im Transporter von der ehemaligen Bundeshauptstadt Bonn zur neuen „Mafiaklitsche“ nach Berlin, von wo es bereits am nächsten Tag nach Bulgarien ins schöne Varna ging.
Wir hatten tatsächlich noch einen Platz im Flugzeug bekommen und Manush, die meine Esel „Don Carlos & Don Huan“ einst adoptiert hatte, kam auch noch mit, um uns Gesellschaft zu leisten und zu helfen.
Leider konnten wir die Esel nicht mit nehmen. Alle Plätze im Flugzeug waren leider belegt.
Lebensziel Nr. 1 nie wieder Post!
Aber dafür sorgte Carlos, während unserer Abwesenheit im Büro, für klar Schiff. Don Carlos hatte die Akten cool im Griff. Nichts ist schöner im „freien Deutschland“ als keine Post mehr wegen Hundepipi und Eselköddel zu bekommen. Zuviele Prozesse wegen Hunde kacke, Leinenzwang und wer sagt was. Kriege und Morde hingegen völlig normal. Was wichtig wäre wird unwichtig und aus unwichtig wird wichtig wichtig!
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Manoush erste Hilfe -
Don Carlos & Lilli -